5 bindungsorientierte Tipps für besseren Babyschlaf
- Franziska Bothe

- 22. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Als Mama und Schlafberaterin weiß ich: Die Nächte mit einem Baby können herausfordernd sein. Wenn euer kleiner Schatz alle zwei Stunden aufwacht, stundenlang zum Einschlafen braucht oder nur 20 Minuten am Stück schläft, fühlt ihr euch bestimmt erschöpft und hilflos. Die gute Nachricht? Mit ein paar sanften Anpassungen könnt ihr den Schlaf eures Babys (und euren eigenen) deutlich verbessern.
Tipp 1: Schlafzeichen frühzeitig erkennen
Viele Eltern warten, bis ihr Baby übermüdet ist – doch dann wird das Einschlafen zum Kampf. Achtet auf diese frühen Müdigkeitszeichen:
Gähnen und Augenreiben
Starrer Blick oder "Wegschauen"
Unruhige Bewegungen
Quengeln ohne ersichtlichen Grund
Praxis-Tipp: Führt ein paar Tage ein Schlafprotokoll. Notiert die Uhrzeiten, wann euer Baby müde wird. Ihr werdet ein Muster erkennen und künftig rechtzeitig reagieren können.
Tipp 2: Eine beruhigende Schlafumgebung schaffen
Babys schlafen am besten in einer Umgebung, die dem Mutterleib ähnelt: dunkel, warm und mit gleichmäßigen Geräuschen. So geht's:
Verdunklung: Blackout-Vorhänge oder Verdunkelungsrollos für Tag- und Nachtschlaf
Raumtemperatur: 18-20°C sind optimal
Weißes Rauschen: Ein gleichmäßiges Geräusch (Apps, Ventilator oder spezielle Geräte) kann Störgeräusche überdecken
Weniger ist mehr: Zu viele Kuscheltiere oder Mobile können überstimulieren
Wichtig: Die Schlafumgebung sollte für Tagschlaf und Nachtschlaf möglichst ähnlich sein.
Tipp 3: Entspannte Einschlafrituale entwickeln
Rituale signalisieren eurem Baby: "Jetzt kommt die Schlafenszeit." Ein gutes Ritual dauert 15-30 Minuten und ist jeden Tag gleich.
Beispiel für ein Abendritual:
Ruhiges Baden oder Waschen
Frische Windel und Schlafanzug
Stillen/Flasche in gedämpftem Licht
Leises Vorlesen oder Singen
Kuscheln und ins Bett legen
Auch tagsüber: Entwickelt eine verkürzte Version für den Mittagsschlaf (5-10 Minuten).
Tipp 4: Realistische Erwartungen an den Babyschlaf
Babyschlaf ist anders als Erwachsenenschlaf – und das ist völlig normal!
Was ihr wissen solltet:
0-3 Monate: Babys wachen alle 2-4 Stunden auf (für Nahrung völlig normal)
3-6 Monate: Erste längere Schlafphasen sind möglich, aber nicht garantiert
6-12 Monate: 1-3 nächtliche Aufwachphasen sind noch normal
Tagschlaf: Kann zwischen 20 Minuten und 2 Stunden variieren
Schlafregressions-Phasen um die 4., 8-10. und 18. Lebenswoche sowie um den 4., 6., 8-10. und 12. Monat sind entwicklungsbedingt und gehen vorüber.
Tipp 5: Auf euer Bauchgefühl hören
Jedes Baby ist einzigartig. Was bei anderen funktioniert, muss nicht zu euch passen. Hört auf euer Bauchgefühl und euer Baby.
Sanfte Anpassungen statt radikale Veränderungen:
Probiert neue Strategien 3-5 Tage aus, bevor ihr sie bewertet
Achtet darauf, dass sich alle Familienmitglieder mit den Veränderungen wohlfühlen
Bei Unsicherheiten: Holt euch professionelle Unterstützung
Wichtig: Tränen sind bei Babys normal – sie sind ihre Art zu kommunizieren. Ihr müsst nicht jedes Weinen sofort "abstellen", sondern könnt lernen, die verschiedenen Arten des Weinens zu verstehen.
Wann solltet ihr euch Hilfe holen?
Manchmal reichen diese Grundlagen nicht aus. Holt euch professionelle Unterstützung, wenn:
Euer Baby länger als 45 Minuten zum Einschlafen braucht
Es mehr als 3-4 Mal pro Nacht aufwacht (nach dem 6. Monat)
Der Tagschlaf regelmäßig unter 20 Minuten bleibt
Ihr als Eltern völlig erschöpft seid und nicht mehr könnt
Fazit
Besserer Babyschlaf ist möglich – aber er braucht Zeit, Geduld und manchmal auch professionelle Begleitung. Jede kleine Verbesserung ist ein Erfolg. Seid nachsichtig mit euch und eurem Baby. Ihr macht das großartig!
Braucht ihr individuelle Unterstützung? Als zertifizierte Fachkraft für frühkindliches Schlafverhalten begleite ich euch bindungsorientiert und ohne starre Methoden zu entspannteren Nächten. Kontaktiert mich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch - entweder telefonisch (017678553197) oder per E-Mail (info@nestruhe.de).




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